Im Juli, wenn die Sonne über die hügeligen Weinberge von Burgund strahlt, ist es die beste Zeit, diese einzigartige Region Frankreichs zu erkunden. Burgund, weltberühmt für seine Weine, bietet nicht nur Gaumenfreuden, sondern auch atemberaubende Landschaften, historische Dörfer und eine reiche Kulturgeschichte. Diese Autoreise führt mich durch das Herz Burgunds, vorbei an mittelalterlichen Dörfern, spektakulären Naturwundern und versteckten Weinkellern, in denen jahrhundertealte Traditionen bewahrt werden.
Diese Reise ist eine perfekte Mischung aus Weinverkostungen, Erkundung der Landschaft und Eintauchen in die Kultur. Hier teile ich meine detaillierten Erlebnisse auf dieser außergewöhnlichen Route durch Burgund.
Ausgangspunkt: Dijon, das Tor zu Burgund
Meine Reise begann in Dijon, der Hauptstadt Burgunds und eine der gastronomischen Hauptstädte Frankreichs. Dijon ist ein kulturelles Zentrum, reich an Kunst, Geschichte und architektonischen Meisterwerken. Die Stadt, mit ihren prächtigen gotischen Kirchen und prächtigen Renaissance-Palästen, war der perfekte Ausgangspunkt für meine Rundreise durch Burgund.
Der erste Stopp auf meiner Liste war der Palais des Ducs et des États de Bourgogne. Dieser Palast spiegelt die Macht und Pracht des Burgunderherzogtums wider und beherbergt heute das Museum der schönen Künste, das eine beeindruckende Sammlung von Kunstwerken aus verschiedenen Epochen zeigt. Ein Spaziergang durch den Palastgarten und die angrenzenden Plätze versetzte mich in eine andere Zeit.
Dijon ist auch berühmt für seine Küche, und natürlich durfte der Genuss des legendären Dijon-Senfs nicht fehlen. In einem traditionellen Restaurant probierte ich den berühmten Senf zusammen mit saftigem Rindfleisch, begleitet von einem Glas Pinot Noir aus der Region. Es war der ideale Auftakt zu meiner kulinarischen und weinkulinarischen Reise durch Burgund.
Erster Stopp: Clamecy – Ein mittelalterliches Juwel
Nach dem Verlassen von Dijon führte meine Reise mich in das charmante mittelalterliche Dorf Clamecy. Dieses malerische Dorf scheint direkt aus einem Märchen entsprungen zu sein, mit seinen engen Kopfsteinpflasterstraßen und alten Häusern, die von Geschichte und Tradition zeugen.
Clamecy liegt am Ufer der Yonne und ist von dichten Wäldern und grünen Weinbergen umgeben. Eine Wanderung durch die umliegenden Felder und Wälder bot mir die Gelegenheit, die natürliche Schönheit Burgunds hautnah zu erleben. Das Dorf selbst ist ruhig und friedlich, ideal für einen entspannten Spaziergang, bei dem man die Atmosphäre der Vergangenheit auf sich wirken lassen kann.
Besonders beeindruckend war die Kirche St. Martin, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde und über eindrucksvolle gotische Elemente verfügt. In einem kleinen lokalen Bistro probierte ich den lokalen Weißwein und lernte mehr über die weniger bekannten Weingüter der Region, die, obwohl nicht so berühmt wie ihre Nachbarn, qualitativ hervorragende Weine produzieren.
Zweiter Stopp: Roche de Solutré – Ein Naturwunder Burgunds
Von Clamecy aus setzte ich meine Reise fort und erreichte den beeindruckenden Roche de Solutré, ein imposanter Kalksteinfelsen, der majestätisch aus der Landschaft emporragt. Dieser Felsen ist nicht nur ein Symbol für die Region, sondern auch ein bedeutender archäologischer Ort, an dem zahlreiche Überreste prähistorischer Siedlungen entdeckt wurden.
An einem heißen Julitag entschied ich mich, den Gipfel des Roche de Solutré zu erklimmen. Der Aufstieg war anstrengend, aber die Aussicht auf die umliegenden Weinberge und das Burgunderland war jede Anstrengung wert. Von oben konnte ich das gesamte Saône-Tal überblicken, und die friedliche Stille dieser Höhe ließ mich innehalten und die Schönheit der Natur bewundern.
Nach der Wanderung besuchte ich das nahegelegene prähistorische Museum, das die Geschichte dieses besonderen Ortes erläutert und faszinierende Einblicke in die frühe Besiedlung der Region bietet.
Dritter Stopp: Vézelay – Ein spiritueller Höhepunkt
Weiter ging es in die historische und spirituelle Stadt Vézelay, die auf einem Hügel thront und deren Basilika Sainte-Marie-Madeleine zu den bedeutendsten Pilgerstätten Europas gehört. Schon von Weitem erblickte ich die Silhouette der imposanten Kirche, die ein beliebtes Ziel für Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela ist.
Die Basilika beeindruckte mich mit ihrer schlichten, aber ehrfurchtgebietenden Architektur. Der Innenraum ist lichtdurchflutet, und die wunderschönen romanischen Skulpturen an den Säulen erzählen biblische Geschichten in beeindruckender Detailtreue. Die Atmosphäre in der Basilika war ruhig und spirituell, fast greifbar. Man konnte die tiefe Bedeutung spüren, die dieser Ort für Gläubige seit Jahrhunderten hat.
Die Altstadt von Vézelay ist ebenfalls ein wahrer Schatz. Die kleinen Gassen, die alten Steinhäuser und die gemütlichen Cafés laden zum Verweilen ein. Hier genoss ich eine kurze Pause, bevor ich meine Reise fortsetzte.
Vierter Stopp: Parc Naturel Régional du Morvan – Burgunds wilde Seite
Nach der geistigen Einkehr in Vézelay war es Zeit, wieder in die Natur einzutauchen. Ich fuhr in den Parc Naturel Régional du Morvan, Burgunds größtes Naturschutzgebiet. Der Morvan ist bekannt für seine dichten Wälder, klaren Seen und hügeligen Landschaften, die zu zahlreichen Outdoor-Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Kanufahren einladen.
Mein Ziel war der malerische Lac des Settons, ein wunderschöner Stausee, der mitten im Morvan liegt. Das Wasser des Sees war an diesem heißen Sommertag glasklar und erfrischend. Viele Einheimische und Touristen genossen den Tag mit Picknicks am Ufer oder auf Bootstouren über den See. Ich entschied mich für eine kleine Wanderung entlang des Seeufers, wo ich die friedliche Stille der Natur und die frische Luft in vollen Zügen genoss.
Fünfter Stopp: Beaune – Das Herz des Burgunderweins
Meine nächste Station war das charmante Städtchen Beaune, das als Zentrum der burgundischen Weinwelt gilt. In Beaune dreht sich alles um Wein, und kein Besuch wäre komplett ohne eine Besichtigung des berühmten Hôtel-Dieu, einem ehemaligen Krankenhaus aus dem 15. Jahrhundert. Das Gebäude beeindruckt mit seinem farbenfrohen Ziegeldach, das im Sonnenlicht schimmert, und der reich verzierten Architektur.
Im Inneren des Hôtel-Dieu entdeckte ich nicht nur die bewegende Geschichte dieser Einrichtung, die einst den Ärmsten der Armen medizinische Versorgung bot, sondern auch die wunderschönen Gemälde und Einrichtungsgegenstände, die das Leben im Mittelalter eindrucksvoll illustrieren.
Nach der Besichtigung des Hôtel-Dieu ging es in die Weinkeller der Stadt. Beaune ist von den berühmtesten Weinbergen der Welt umgeben, und in den unterirdischen Kellern reifen einige der besten Weine Frankreichs. In einem historischen Keller probierte ich verschiedene Jahrgänge des weltberühmten Pinot Noir und Chardonnay. Jeder Schluck war eine Reise durch die Geschichte und das Terroir der Region.
Sechster Stopp: Die Route des Grands Crus – Burgunds Weinstraße
Die Route des Grands Crus ist die Quintessenz einer Weinreise durch Burgund. Diese legendäre Weinstraße führt durch einige der berühmtesten Weinbaugebiete der Welt und bietet die Möglichkeit, tief in die Weinkultur Burgunds einzutauchen. Die Fahrt entlang dieser Route war ein unvergessliches Erlebnis, da sich die Weingüter und Weinberge wie ein endloses Mosaik aus Reben vor mir ausbreiteten.
Ich hielt an mehreren Weingütern an, um an Weinverkostungen teilzunehmen und mehr über die jahrhundertealten Traditionen des Weinbaus in dieser Region zu erfahren. Besonders beeindruckend war der Besuch eines kleinen Familienweinguts, wo der Winzer selbst mir seine Philosophie des biodynamischen Weinbaus erklärte. Der Geschmack der Weine, die ich hier probierte, war unvergesslich.
Letzter Stopp: Auxerre und Semur-en-Auxois
Zum Abschluss meiner Reise führte mich der Weg in den Norden Burgunds, nach Auxerre, eine Stadt, die für ihre gotischen Kirchen und mittelalterlichen Häuser bekannt ist. Die beeindruckende Kathedrale von Auxerre mit ihren hohen Türmen und bunten Fenstern bot einen majestätischen Abschluss meiner Tour.
Nicht weit entfernt liegt Semur-en-Auxois, ein weiteres Juwel Burgunds. Diese kleine Stadt ist berühmt für ihre gut erhaltenen Stadtmauern und die malerische Altstadt, die sich um den Fluss Armançon schlängelt. Ein Spaziergang durch die engen Gassen von Semur fühlte sich an wie eine Zeitreise zurück ins Mittelalter.
Eine perfekte Rundreise durch Burgund
Meine Rundreise durch Burgund war eine unvergessliche Mischung aus Natur, Kultur und Wein. Von den mittelalterlichen Dörfern bis zu den weltberühmten Weinbergen, von den spirituellen Stätten bis zu den atemberaubenden Landschaften – Burgund hat mich auf jeder Ebene begeistert. Wer auf der Suche nach einer Reise ist, die sowohl den Geist als auch den Gaumen erfreut, wird in Burgund sein Paradies finden.